Chronik


Gemeindechronik

Die Geschichte von Baldramsdorf und seiner Nachbarsiedlungen, die vor etwa 900 Jahren auf dem Rodeland der Lurnfelder, Schattseite entstanden sind, haben durch mehrere Jahrhunderte die Grafen von Ortenburg gelenkt, die aus Bayern stammten. Aus dieser Zeit stammt auch der Bau der Ortenburg, die östlich von Baldramsdorf in 740 m Seehöhe auf einem Felsvorsprung im Jahre 1140 fertiggestellt wurde und heute als Ruine ein attraktives Ausflugsziel präsentiert.
Im August des Jahres 1966 feierte Baldramsdorf sein 800 jähriges Bestehen, bzw. seine erste urkundliche Erwähnung. Die Kirche in Baldramsdorf wurde um 1300 erbaut und den hl. Martin geweiht. Um 1500 wurde die Kirche erweitert und ausgebaut und der vor seiner Westfront stehende Wartturm in einen Glockenturm umgestaltet.

An der Straße von Baldramsdorf nach Rosenheim liegt Gendorf, das in den letzten Jahren stark angewachsen ist. Die Anfänge dieser Siedlung gehen in das 11. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1510 betrieb Christoph von Gendorf oberhalb der Ortschaft einen Silberbergbau, der als Stifter der Kirche zu Gendorf angesehen wird.

Die Geschichte von Rosenheim (ehemalig Gschieß) geht bis 1166 zurück, wo die Herren von Gschieß einen einfachen Turm am Berghang bewohnten und Gefolgsleute der Grafen von Ortenburg waren. 1482 erwarben die Herren von Rosenheim den Gschießer Besitz. Diese Adelsfamilie nahm nicht mehr mit dem alten Turm vorlieb, sondern baute etwas tiefer auf einem Wiesenplateau einen neuen Turm und das Schloß Rosenheim. 1718 kauften die "Herren von Litzelhof' diese Herrschaft. Von etwa 1800 bis 1935 befand sich das Schloß Rosenheim im Besitze der Familie Kapeller in Lendorf. Dieser Eigentümer verkaufte die Grundstücke an die umliegenden Bauern. Das Schloß wurde baufällig, 1947 wurde die Ruine verkauft und abgetragen. Am 20. Oktober 1956 erhielt die Ortschaft Gschieß in einer Festsitzung des Gemeinderates den Namen "Rosenheim".

Von Rosenheim führt durch dichten Mischwald ein Fahrweg auf den Lampersberg, wo in 1000m Seehöhe eine spätgotische Kirche steht, die um 1500 erbaut wurde. Es gab vier Bauernhöfe auf diesem Bergrücken, der einen schönen Ausblick auf das Lurnfeld ermöglicht. Die Bauern sind längst abgewandert und nur noch ein Gehöft steht noch. Die Gemeinde Baldramsdorf reicht im Osten noch ein Stück in das Lurnfeld hinaus und hat ihre Grenze unter dem Drauwirt an der alten Draubrücke über die Streusiedlung von Schüttbach vorgeschoben, wo durch viele Jahrhunderte das Gut Oberaich stand. Dieses Gut, später als Schloß Schüttbach bezeichnet, wurde durch die Hochwasserereignisse 1966 derart unterspült, daß der Großteil der Bauten abstürzte und zerstört wurde. Die Reste der Hauptanlage mußten 1973 gesprengt werden. Nunmehr stehen hier noch Teile des Wirtschaftsgebäudes und bis heute wird das Gut Oberaich-Schüttbach noch bearbeitet.

Östlich von Baldramsdorf liegt die Ortschaft Unterhaus, wo 1720 das "Kloster von Hannibal Alfons Forst Von Porcia" errichtet wurde. In diesem Kloster sollen sich zeitweise bis 20 Patres aufgehalten haben, die sich in der Umgebung in den Dienst der Gegenreformation stellten. Als Kaiser Josef II. im Zuge seiner religiösen Reformen viele Klöster aufhob und ihre Besitzungen sekularisierte, durfte auch das Kloster in Unterhaus keine neuen Ordensbrüder mehr aufnehmen. 1808 lebte im "Paternschloß" nur noch ein Mönch. In den Franzosenkriegen wurde ein Lazarett untergebracht und ein Friedhof angelegt. Nach verschiedenen Besitzern gehört das Bauwerk seit 1938 der Gemeinde Baldramsdorf, die in das Paternschloß zahlreiche Mietparteien einquartierte. Im Jahre 1976 begannen sich die "Freunde der Ortenburg" für das Paternschloß zu interessieren, und am 19. Juni 1977 wurde in einigen seiner Räume das "erste Kärntner Handwerksmuseum" eröffnet.

Am Goldeck, das die Baldramsdorfer als ihren Hausberg bezeichnen, liegt das Dorf Goldeck. Seit der Errichtung einer Seilbahn im Jahre 1960 fuhren viele Tausende Schitouristen und Erholungssuchende auf diesen Gipfel. Die erste Teilstrecke führt auf das 1600 m hoch gelegene Bergbecken der Krendlmaralm, in der sich in den letzten Jahren ein Schidorf mit Gaststätten angesiedelt hat.


Weitere Chronik Daten unserer Gemeinde finden Sie außerdem auf der Homepage des. 1. Kärntner Handwerksmuseums: www.handwerksmuseum.info


Chronik

1166    Orte Baldramsdorf und Gschieß werden erstmals genannt. Der Erwählte Ulrichs von Aquilea beurkundet, daß Graf Englibert von Görz der Äbtissin Hermelinda und den Nonnen daselbst seine Vogteirechte an der Abtei geschenkt. Unter den Zeugen: Henricius de Baltramisdorf und Henricus de Gesiesce.... 
 
1179    Bischof Heinrich II. von Brixen belehnt den Hermann von Weissenstein mit dem Schlosse Weissenstein und empfängt dafür 12 Mark Friesacher.
Unter den Zeugen: Rudigerus von Baltramisdorf. (Urkunde im bischöflichen Mensalarchiv zu Brixen) 
 
1192   Otto von der Ortenburg schenkte, als er sich anschickte als Kreuzritter nach Palästina zu ziehen, dem Stift Viktring für den Fall seines Todes zwei Höfe am Hühnersberg. Die Urkunde wird vom Kaplan Bertold auf der Ortenburg geschrieben. Als Zeugen waren unter anderem die Brüder Henricus und Rüdiger von Baltramisdorf
1197   Graf Ritter von Ortenburg schenkt dem Kloster Viktring auf Bitten des Abtes Balduin zwei bereits 1192 auf Todesfall „vergabte Huben am Hühnersberg zu freiem Eigen.“ Unter den Zeugen: ... Rudigerus de Baltramisdorf
1300    Beim ortenburgischen Wartturm wird eine Kirche errichtet und die Pfarre von der Ortenburg nach Baldramsdorf verlegt.
1422   Friedrich v. Cilli erweitert seine Ortenburg und setzt sie in wehrhaften Zustand.
1500   Der Wartturm in Baldramsdorf wird in einen Glockenturm umgebaut.
1522   Die Kirche zu Baldramsdorf wird erweitert und Lorenz Rieder errichtet ein neues Gewölbe.
1541   Die Kirchenchronik berichtet von einer „fürcherlichen, nie dagewesenen Heuschreckenplage“.
1555   Das Fastentuch in Baldramsdorf wird von einem unbekannten Maler gemalt. Es besteht auch 39 viereckigen Bildfeldern, welche Szenen aus der Schöpfungsgeschichte enthalten.
1658   Erbauung der Kirche zu Gendorf.
1690   Grosses Erdbeben. Die alte Ortenburg wird wieder arg mitgenommen.
1719   kommt Schloß Rosenheim an die Herren von Litzlhof.
1777   Die Patres übernehmen die Schule. Sie wird in das alte Kloster, der Paternschusterkeusche zu Unterhaus verlegt.
1786   Kaiser Josef II, verfügt die Aufhebung des Klosters in Unterhaus.
1787   Der josephinische Kataster wird angelegt. (Liegt im Landesarchiv jetzt noch auf)
Darin scheint folgende Anzahl der Häuser auf:

Baldramsdorf: 33
Schwaig: 7
Unterhaus: 19
Gschieß: 22
Oberaich: 4
Lampersberg: 3
Faschendorf: 6
Gendorf: 25
1788   Fürst Franz Seraphin v. Portia ließ das „Heilige Blut“, ein uraltes Heiligtum der Ortenburger, von der Kapelle der alten Ortenburg in seine Schloßkapelle nach Spittal überführen.

1820    wurde der letzte Ordenspriester pensioniert und ein Weltpriester Hw.H. Anton Kerschbaumer übernimmt die Pfarre. 
1827    Der Geometer Anton Parea legt die erste Katastralmappe für die Katastralgemeinden Baldramsdorf und Gschieß an.
1849    Hochwasser! - Die Schwaiger Draubrücke wird zum Teil, die Gschießer Draubrücke ganz weggerissen.
1850    In Faschendorf wurden zwei Römersteine gefunden und von Fürst Alphons Gabriel v. Portia in seine Burg nach Spittal gebracht und am Gebäude knapp über dem Boden eingemauert. Die Römersteine sind zwei Reliefplatten mit guter Ausführung, in zwei runden Rahmen die Büste des Sommers und des Herbstes. Sie gehörten einem römischen Grabhaus an.
1851   Bürgermeisterämter werden errichtet. Baldramsdorf wird eine selbständige Gemeinde.
1. Bürgermeister Josef Lampersberger vlg. Hanselebauer aus Faschendorf. (1851 - 1861)
 
1861    Die Gemeinde Baldramsdorf wird mit der Großgemeinde Spittal vereinigt. 
1882    Große Überschwemmung. Baldramsdorf war eine Woche von Spittal abgeschlossen, da die „Draubrüggen“ weggerissen war. Die Wildbäche brachten viel Schotter und Geröll. 
 
1884    Kirchturmbrand: „2. Oktober - 18:45 Uhr. In der Streuhütte bei vlg. Riepl bricht ein Feuer aus, dass in kürzester Zeit das anliegende Meierei- und Wohngebäude des Michael Feichter vlg. Meßnerpeter und den Kirchturm ergreift. In wenigen Minuten stand der hölzerne Kirchturm in Flammen, die Glocken träufelten und stürzten zu Boden. Die Feuerwehr von Spittal unter der Leitung des Herrn von Grebmer erschien in Anbetracht der Entfernung und des schlechten Weges in unglaublich schneller Zeit.
Der k.k. Bezirkshauptmann und der k.k. Bezirksarzt erschienen am Brandplatz.“ 
 
1885    Mit dem Bau des neuen Turmes wird begonnen. Der Bau wird im selben Jahr fertiggestellt.
Im September - Weihe des neuen Kirchturmes und der 3 neuen Glocken. Michael Kleinsasser, Besitzer der Michelebauerhube zu Baldramsdorf, vergoldet unentgeltlich das Turmkreuz. Von ihm stammt auch der Entwurf für den neuen Kirchturm. Ein heimischer Künstler - zahlreiche Zeichnungen und Gemälde sind im Privatbesitz des H.Hans Kleinsasser in Baldramsdorf. 
 
1903    Große Überschwemmung in Oberkärnten. Die Wildbäche der Gemeinde traten aus dem Flußbett und überschwemmten die anliegenden Wiesen und Felder. In Baldramsdorf brachte der Bach die Schule und den Pfarrhof in Gefahr. Der Schulgarten wurde vernichtet.
 
1910    Der Rinderbestand in unserer Gemeinde ist in erschreckender Weise von der Maul- und Klauenseuche befallen, berichtet die Schulchronik. Da die Bauern das Seuchenvieh verheimlichen, müssen die veterinärpolizeilichen Maßnahmen erzwungen werden. Die Schule ist deshalb vom 27. November bis 2. Jänner 1911 (volle 6 Wochen) gesperrt. 
 
1930    Münzfund in Gschieß: Im April wurde auf dem Besitz des Florian Ebenberger vlg. Gasteiger, bei Erdarbeiten ein Münzschatz gehoben. Die 3589 Silberstücke (aus der Zeit 1233) waren in einem ungefähr 25 cm hohen flaschenartigen Tongefäß derart gelagert, daß die 3 Silberbarren im Gewicht von 318.45 g, 214.62 g und 89 g obenauf zu liegen kamen. Der Schatz von Gschieß ist durch diese zum erstenmal in Kärnten beobachteten Barren von hohem wissenschaftlichen Interesse. 
 
1949    27. Mai - Eröffnung der neuen SCHWAIGER DRAUBRÜCKE. (78 m lang) Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte von der Stadtgemeinde Spittal und der Gemeinde Baldramsdorf. Die Anteilskosten unserer Gemeinde betragen S 105.000,--. 
 
1953    19. April - Drei junge Lehrer: Karl Posch, Josef Odrei und Werner Florian gründeten die Dorfgemeinschaft Baldramsdorf.
Die Gemeinschaft umfaßte 54 Mitglieder in den Gruppen:
Gemischter Chor - Theater - Schuhplatteln - Volkstanz. 
 
1955    In der Sitzung vom 17. Feber beschließt der Gemeinderat den Bau eines Gemeinschaftshauses in Baldramsdorf.
26. Juni: Gemeindebürgerversammlung im Gartenheim - Bau eines Gemeinschaftshauses. Nach Vorstellung der Gemeindevertreter sollen die Gemeindebürger beim Bau des Hauses ihr Schärflein beitragen
Bürgermeister Franz Amlacher, das Vorstandsmitglied Johann Lampersberger und die Gemeinderäte Ferdinand Brunner und Josef Aztmann erklären sich bereit, für eine Sammlung - Holz und Geld - zur Verfügung zu stellen. Weiters werden die Gemeindebürger aufgerufen - freiwillige, unentgeltliche Arbeit beim Bau des Hauses zu tätigen. Der Erfolg war mäßig.  
1966    800 - Jahr - Feier - Baldramsdorf, mit Wappenverleihung Das Programm erstreckte sich von 07. bis 14. August. 
 
1979    Erschließung des Goldecks durch eine Straße. Zwei Varianten wurden für die zusätzliche Erschließung des Goldecks ausgearbeitet:
Rosenheim - Goldeck und Zlan - Goldeck.
Von der Kärntner Bergbahnen AG Klagenfurt wird für die zusätzliche Goldeckerschließung die Variante Zlan - Goldeck als realistische Möglichkeit betrachtet. Eine Resolution der Gemeinde, in der die Kärntner Bergbahnen AG ersucht wird, die geplante Straßenverbindung Rosenheim - Goldeck nochmals zu überprüfen und zu realisieren, änderte nichts an der Entscheidung, das Goldeck mit einer Straße von Zlan aus zu erschließen. 
 
1982    16. Oktober - Eröffnung des Turnsaales: Mit einem Kostenaufwand von rd. 7 Millionen Schilling wurde in einer Bauzeit von 3 Jahren ein Turnsaal errichtet und durch Herrn LH Wagner seiner Bestimmung übergeben. Unter der Bauaufsicht des Baudienstes Spittal arbeiteten 18 Firmen. Die Feierstunde wurde von der Spielgruppe der Volksschule, dem Chor der Volksschule, dem Chor der Dorfgemeinschaft und der Stadtkapelle Spittal umrahmt. 
 
1988    Eine Untersuchung des Wassers im Goldbrunnteich hat ergeben, daß die Qualität für Badezwecke nicht gegeben ist. Der Bürgermeister verordnet ein Badeverbot. 
 
1989    Im Sommer 1989 wurden frühmittelalterliche Gräber in Rosenheim mit 17 Skeletten und Grabbeigaben freigelegt. 
 
1990    - Gründung eines Großvereines SV Baldramsdorf. 
Sektionen: Fußball, Tennis, Asphaltschützen, Eishockey, Schach und Schi.

- Gemeindewasserversorgungsanlage Rosenheim fertiggestellt 
 
1995    Gemeindewasserversorgung - Baldramsdorf-Unterhaus - Erweiterung: Die Oberrauner und Sattlegger Quelle wurden mit je S 300.000,- angekauft. Die Rohrleitung wurde, um eventuellen Versorgungsschwierigkeiten vorzubeugen zum Hochbehälter frei am Waldboden verlegt. Am 4. August wurde das Wasser der beiden Quellen in den Hochbehälter eingeleitet. 


Geschichte der Ortschaften

Die Gemeinde Baldramsdorf reicht im Osten noch ein Stück über das Lumfeld hinaus und hat ihre Grenze unter dem Drauwirt an der alten Draubrücke über die Streusiedlung von Schüttbach vorgeschoben.
Durch viele Jahrhunderte stand hier das Gut Oberaich - bei den Eichen - über dessen Anfänge uns keine Urkunde informiert. Nur die Überlieferung weiß zu berichten, daß hier zwischen 1480 und 1490 ein größeres Gebäude abbrannte und daß sich hernach um diese Gegend am rechten Drauufer kaum jemand gekümmert hat.
Im Jahre 1509 belehnte Kaiser Maximilian 1. den Hans von Mandorf, Hauptmann der Grafschaft Ortenburg, mit dem Gut Oberaich und mit einigen kleineren Besitzungen in Spittal. Dieser Adelige nannte sich nach seinem Stammschloß Mandorf bei Kötschach im oberen Gailtal. Sein Sohn gleichen Namens ließ 1529 in Oberaich ein neues Schloß bauen, von dem noch Teile des Wirtschaftsgebäudes stehen, an dem wir durch eine Tafel folgendes erfahren: „Anno 1529 / Disen sicz hat der edlvest hans von Manstarf zu ob. Aichhauptmann d. grafschaft ortelburg und Ursula von rasegk sei hausfraw von newen erpawt." - Darunter sind die Wappen von Mansdorf und Rosegg zu erkennen.
Der einfache rechteckige Bau mit drei Stockwerken bildete mit dem gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude und zwei mit Toren versehenen, zinnengekrönten Verbindungsmauern einen kleinen Hof. Das Obergeschoß wurde im Laufe der Zeit baulich umgestaltet und modernisiert; in diesen Räumen gab es schöne Stukkaturen.
Im Jahre 1594 scheint Christoph Schüttpacher, Doktor beider Rechte, Hauptmann und Vizedom zu Ortenburg, der am Spittaler Hauptplatz ein neues Haus besaß, als Besitzer des Gutes Oberaich auf, das nach dem neuen Besitzer bald mit „Schüttbach" bezeichnet wurde. Da er auch das Schloß Drauhofen am Lurnfeld besaß, nannte er sich auf einem Siegel „Christoph Schüttpacher ze Trahofen und Oberaich". Etwa ein Menschenalter später war der Münzinspektor des Landes Kärnten, Augustin Schüttpacher, Herr auf „Traghofen und Oberaich-Schüttbach". Von seinem gleichnamigen Sohn erfahren wir aus dem Jahre 1686: „Sein guetl Oberaich ist in aschen gelegt worden, und die Traa, alwo die Lieser von Spitahl herüber einfahlt, tuet sich seiner grundtstuckh mit mehrer einreißung bemächtigen."
Später wechselte Schüttbach wiederholt seine Besitzer, denen die Elemente ebenfalls nicht gewogen waren. So brannte 1885 in Schüttbach die Holzwarenfabrik des Felix von Mottony ab. In ihr hat die erste elektrische Birne, die „Edison-Lampe", in Oberkärnten geleuchtet. - 1900 wurde die Holzwarenfabrik des Elio Melli in OberaichSchüttbach abermals ein Raub der Flammen; damals wurden dort vornehmlich Reißbretter, Reißschienen und anderes hölzernes Zeichengerät erzeugt.
Seit 1918 ist Schüttbach im Besitze der Familie Berger, weshalb dieser Herrensitz auch als „Bergerschlößl" bezeichnet wurde. Das Hochwasser des Sommers 1966 unterspülte den Hang gegenüber der Liesermündung derart, daß ein Großteil der Bauten abstürzte und zerstört wurde. Die Reste der Hauptanlage mußten 1973 gesprengt werden. Nunmehr stehen hier noch Teile des großen Wirtschaftsgebäudes, an denen eine Verbindungsstraße von der Schwaiger Draubrücke nach Oberamlach vorbeiführt. Die Familie Wilhelm Berger bewohnt jetzt eine schöne „Alpenpension" bei Oberamlach, bearbeitet aber auch das Gut Oberaich-Schüttbach weiter.  


Die Schwaige war eine bestimmte Art von Weidewirtschaft mit Käserei; sie konnte in alter Zeit, wie die Lage der Ortschaft deutlich zeigt, auch im Tal liegen, musste sich also noch nicht, wie später, auf eine Hochalmwirtschaft beziehen.
Das Wort Schwaig kann aus dem schriftslowenisch "Zvajha" bzw. dem schlowenischmundartlichen "Zbajga" abgeleitet werden. Mundartlich wird diese Ortschaft "Schwaig" genannt, deren Name sicher auf die Bewirtschaftung durch die Ortenburger zurückgeht.


Zweihundertfünfzig Meter über dem Talboden liegt die ausgebaute Terrasse der "Marhube". Aus der Nähe erweist sich der Hügel als runde, gleichmäßig abgeböschte Erhebung, die von zwei Terrassen umzogen ist. Gegen die Feldfläche waren sie durch einen Rundwall gesichert. Die Erhebung bekrönt ein gemauerter Turmstumpf (ursprünglich ein Wachturm), der später mit Schotter ausgefüllt wurde und heute einen guten Aussichtsplatz bietet.
Auf einer Terrasse steht auch das Wirtschaftgebäude, genannt "Marhube" - nach dem mundartlichen Ausdruck "auf der Maierhueben", das ist die Hube des Maiers (Verwalters) - das zur Ortenburg gehörte und vom Burgfelsen über eine Brücke erreichbar war.


Auf dem Hochplateau entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Haufendorf, dessen Ursprung das "Untere Haus der Ortenburg" war; daher auch der Name der Ortschaft.
1377 Bischof Albrecht von Trient, Graf von Ortenburg, stiftete an der Kapelle am Schloß Ortenburg zu Ehren Marias, Andreas und aller Heiligen eine Kaplanei "und soll der Kaplan unter der Burg zwischen den 2 Türmen (also im Haus unter der Burg) seinen Sitz haben". Er stattete die Kaplanei mit Gütern aus.
1578 wird ein Andre von Krendl als Kaplan und Verwalter der Kaplanei genannt. Er baute ein Haus zwischen den zwei Türmen - den Krendlhof und er führte ein Kuhhorn im Wappen.
Sein Grabstein ist an der Nordseite unserer Kirchenmauer erhalten.
1708 kauft der "Ehrsame Chrsitophen Sattlegger dem Krendlhof zu Unterhaus, welcher der Caplaney Ortenburg gehörig mit allen dessen Ein- und Zugehörungen, Haus Mayrhof, Mühl, Garthen, Äcker, Wiesen, Wälder, Alben…"
In der Chronik scheint der Name Sattlegger immer wieder auf. Der Besitz gehört heute noch der Familie Sattlegger (Krendlmar)
Auf diesen erwähnten Andre von Krendl dürfte auch die Bezeichnung "Krendlmar-Alm" und Gasthof "Krendlmar" auf dem Goldeck zurückgehen.


Erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1166 wird Baldramsdorf von der Anlage her als Haufendorf bezeichnet. Der Ort gab auch er Gemeinde den Namen "Baldramsdorf".

Mundartlich wird der Ort auch "Baldersdorf (Boldaschterf) " genannt.

1160 scheint "Paltramsdorf" auf und geht zurück auf den althochdeutschen Personennamen Paltram. Baldramsdorf ist aus dem 12. Jahrhundert auch als "Paldrdorf" bezeugt. Dies führt uns auf die Germanen zurück, die in der Völkerwanderungszeit das Lurnfeld besiedelten, ihre germanischen Gottheiten mitbrachten und weiter verehrten. So scheint auf dem Lurnfelde eine größere Anzahl von ingwäonischen Siedlern (Ingwäonen = ein Germanenstamm aus dem Norden - Nordsee) vorhanden gewesen zu sein, auf die seltsame Reste des "Balderkultes" zurückgehen. Verehrung genießt bei diesem Germanenstamm die Vanengottheit "Baldr" (Balder), eine lichte Tagesgottheit. Unser Baldramsdorf, ebenso das nahe gelegene Baldersdorf bei Molzbichl, haben vielleicht seinen Namen bewahrt. Daß der Ortsname im Mythos und Kult älterer Zeit wurzelt, ist umso eher anzunehmen, als gerade in Dänemark, dem Stammlande der Ingwäonen, Ortsbezeichnungen häufig auf "Baldr" und dessen Bruder "Hodr" zurückgehen.
Baldr war eine beliebte Gottheit bei den Nordgermanen. Er galt als der schönste und beste der Götter. Mut, Weisheit, Rednergabe und Hilfsbereitschaft zeichneten ihn aus. Er wird auch als Vegetationsgottheit aufgefasst (so könnte die Regenmagie auf dem Lampersberg ihren Ursprung im Balderkult haben - beschrieben in den Mitteilungen vom März 1980, aus Pusarnitz ist ein ähnlicher Brauch überliefert.)
Geschichtliche Nachrichten bestätigen, dass das Christentum in unserer Gegend zu jener Zeit sich noch nicht durchgesetzt hatte und heidnische Kulthandlungen bis heute im Volksbrauchtum wirken. 


Das Dorf wird 1216 als "Gegendorf" bezeichnet und 1339 als "Geindorf". Nach dem Ortsnamenbuch von Kärnten von Kranzmayer könnte es um 1060 - 1070 Kärnten das "Dorf des Gagano" oder eines Kagan, eines awarischen Grafen gewesen sein. Aus dem Namen "Gagano" entstand durch Lautänderungen das "Gegendorf", später das "Geindorf" und daraus "Gendorf". 


Aich wird häufig gebildet aus dem vorhandenen Baumbestand von Eichen, damit ist Oberaich das Dorf ober den Eichen". 


Die im Jahre 1166 in Aquileja ausgestellte Urkunde, durch die wir erstmals von der Existenz Baldramsdorfs erfahren, nennt auch einen Henricus de Gesiesce, also einen Heinrich von Gschieß, der auf einem Turm in der westlichen Schattseite des Lurnfeldes saß und ebenfalls zu den getreuen Gefolgsmannen der Grafen von Ortenburg zählte.
Der Name Gschieß entstammt dem mittelhochdeutschen geschiez, das der Giebelseite eines Hauses entspricht. Vermutlich zeigten die Häuser dieser Streusiedlung ihren Giebel zur Talseite, während die anderen Häuser ursprünglich parallel zum Berghang standen. - Der Name Gschieß machte verschiedene Wandlungen durch; das ursprüngliche Gesiesce lautet 1229 Gesiez, 1363 auch Deutdorf, dann wieder Gschieß.
Die Herren von Gschieß bewohnten ebenfalls einen einfachen Turm am Berghang knapp unter dem Walde und waren ehrenwerte Edelleute, weshalb sie wiederholt als Zeugen in Urkunden aufscheinen, mit denen Grundkäufe oder Schenkungen am Lurnfeld rechtskräftig wurden. - So kann man im Wiener Staatsarchiv nachlesen, wie 1230 ein Fridricus de Gesiz bezeugt, daß der Kärntner Herzog Bernhard von Spanheim, der vom Kaiser Friedrich II. nach Apulien berufen wurde, letztwillig verfügte, daß seine Erben vom herzoglichen Gut Greifenburg dem Kloster Millstatt zu seinem und seiner Eltern Seelenheil 6 Mark spenden wollen, damit die Patres während der Fastenzeit dreimal die Woche mit Fischen gespeist werden und in der Klosterkirche wöchentlich eine Totenmesse lesen können.
Eine in Villach am 16. September 1234 ausgestellte Urkunde spricht davon, daß Graf Albert von Heunburg, Domherr zu Passau, dem Grafen Hermann II. von Ortenburg und dessen Kindern sowie seiner Schwester Kindern das Schloß und Gut Lessach bei Tamsweg im Lungau für den Fall des Ablebens ohne eheliche Erben übertrage. Als Zeugen zeichnen u. a. Heinricus et Fridericus de Gesiez. - Jenes Gut tauschte der Ortenburger 1242 dem Erzbischof von Salzburg gegen bares Geld und Zehente am Fratresberg nördlich von Spittal an der Drau sowie gegen das Gut Wirlsdorf bei Seeboden. - Unter den Zeugen befindet sich Fridericus de Gesiez. Als am 27. Oktober 1256 der salzburgische Pfleger Chunrad von Feldsberg einem Volchmar eine dem Erzbischof gehörige Hube in Göriach um 12 Mark verkaufte, bezeugte dies u. a. ein Hainricus de Gesiez.

Im Jahre 1366 kam Gschieß als gräflich ortenburgisches Lehen samt dem benachbarten Gericht Faschendorf an die Herren von Weißpriach, die ihren Stammsitz bei Mariapfarr im Lungau hatten. 1482 erwarben die Herren von Rosenheim den Gschießer Besitz. Diese Adelsfamilie nahm nicht mehr mit dem alten Turm vorlieb, sondern baute etwas tiefer auf einem Wiesenplateau einen neuen Turm und das Schloß Rosenheim. 1641 kam das Schloß in den Besitz der Familie Eschey, die um 1600 auch die östlich von Spittal gelegene Herrschaft Rothenthurn erworben hatte. 1718 kauften die Herren von Litzlhof diese Herrschaft in der Schattseite. Von etwa 1800 bis 1935 befand sich das Schloß Rosenheim im Besitze der Familie Kapeller in Lendorf.
Der letzte Eigentümer, Herr Karl Kapeller, verkaufte Grundstücke an die umliegenden Bauern und für Siedler. Das Schloß selbst war inzwischen so baufällig geworden, daß es die vier Mietparteien verlassen mußten. 1947 kaufte Frau Maria Egger die Ruine mit 3000 Quadratmeter Grund. Sie ließ das ruinöse Schloß Rosenheim abtragen und baute über den alten Kellergewölben ein schönes Haus. Teile des ehemaligen Wehrgrabens wurden zugeschüttet oder mit Obstbäumen bepflanzt. Der Steilhang vor der Nordfront des Hauses verrät den Besuchern aber noch immer, daß er sich hier im Bereich einer historischen Stätte befindet.

Am 20. Oktober 1956 erhielt die Ortschaft Gschieß in einer Festsitzung des Gemeinderates den Namen „Rosenheim". Das ehemals freisingische Drauhofen am rechten Ufer des Flusses, das nicht mit dem Schloß Drauhofen verwechselt werden darf, wurde laut einem Gemeinderatsbeschluß 1981 mit Rosenheim vereint. Durch die Ortsnamensänderung bleiben die Herren von Rosenheim unvergessen, deren stattliches Schloß durch fast ein halbes Jahrtausend das Antlitz dieser Gegend geprägt hat.


Eine Einschicht, die am Berghang in 950 m Seehöhe liegt mit dem etwas höher gelegenen Kirchlein St. Lampert. Es ist der Berg des Lamprecht - des heiligen Lambertus, daher die Benennung Lampersberg
Früher gab es auch vier Bauernhöfe, den Türk, Zauchner, Penzer und Gegner. Die Bauern sind längst abgewandert, und ihre Höfe hat der Zahn der Zeit vernichtet. Nur das Gehöft des Gegner steht noch, doch ist es zur Zeit unbewohnt. 


Die frühere Ortschaft Drauhofen - heute Rosenheim eingegliedert - hat ihren Ursprung in "Trahouen", welches von 1125 - 36 als Besitz des Bistums Freisnig urkundlich belegt ist und bedeutet soviel wie "herrschaftlicher Ansitz an der Drau". Später schrieb man es Trahofen. Im 16. Jahrhundert gehörte Drauhofen durch einige Zeit dem Geschlecht der Schütpacher, die hohe Bergbaubeamte und Gewerke waren.