Chronik

12. bis 18. Jahrhundert

1166    Orte Baldramsdorf und Gschieß werden erstmals genannt. Der Erwählte Ulrichs von Aquilea beurkundet, daß Graf Englibert von Görz der Äbtissin Hermelinda und den Nonnen daselbst seine Vogteirechte an der Abtei geschenkt. Unter den Zeugen: Henricius de Baltramisdorf und Henricus de Gesiesce.... 
 
1179    Bischof Heinrich II. von Brixen belehnt den Hermann von Weissenstein mit dem Schlosse Weissenstein und empfängt dafür 12 Mark Friesacher.
Unter den Zeugen: Rudigerus von Baltramisdorf. (Urkunde im bischöflichen Mensalarchiv zu Brixen) 
 
1192 Otto von der Ortenburg schenkte, als er sich anschickte als Kreuzritter nach Palästina zu ziehen, dem Stift Viktring für den Fall seines Todes zwei Höfe am Hühnersberg. Die Urkunde wird vom Kaplan Bertold auf der Ortenburg geschrieben. Als Zeugen waren unter anderem die Brüder Henricus und Rüdiger von Baltramisdorf
1197 Graf Ritter von Ortenburg schenkt dem Kloster Viktring auf Bitten des Abtes Balduin zwei bereits 1192 auf Todesfall „vergabte Huben am Hühnersberg zu freiem Eigen.“ Unter den Zeugen: ... Rudigerus de Baltramisdorf
1300  Beim ortenburgischen Wartturm wird eine Kirche errichtet und die Pfarre von der Ortenburg nach Baldramsdorf verlegt.
1422 Friedrich v. Cilli erweitert seine Ortenburg und setzt sie in wehrhaften Zustand.
1500 Der Wartturm in Baldramsdorf wird in einen Glockenturm umgebaut.
1522 Die Kirche zu Baldramsdorf wird erweitert und Lorenz Rieder errichtet ein neues Gewölbe.
1541 Die Kirchenchronik berichtet von einer „fürcherlichen, nie dagewesenen Heuschreckenplage“.
1555 Das Fastentuch in Baldramsdorf wird von einem unbekannten Maler gemalt. Es besteht auch 39 viereckigen Bildfeldern, welche Szenen aus der Schöpfungsgeschichte enthalten.
1658 Erbauung der Kirche zu Gendorf.
1690 Grosses Erdbeben. Die alte Ortenburg wird wieder arg mitgenommen.
1719 kommt Schloß Rosenheim an die Herren von Litzlhof.
1777 Die Patres übernehmen die Schule. Sie wird in das alte Kloster, der Paternschusterkeusche zu Unterhaus verlegt.
1786 Kaiser Josef II, verfügt die Aufhebung des Klosters in Unterhaus.
1787 Der josephinische Kataster wird angelegt. (Liegt im Landesarchiv jetzt noch auf)
Darin scheint folgende Anzahl der Häuser auf:

Baldramsdorf: 33
Schwaig: 7
Unterhaus: 19
Gschieß: 22
Oberaich: 4
Lampersberg: 3
Faschendorf: 6
Gendorf: 25
1788 Fürst Franz Seraphin v. Portia ließ das „Heilige Blut“, ein uraltes Heiligtum der Ortenburger, von der Kapelle der alten Ortenburg in seine Schloßkapelle nach Spittal überführen.

19. Jahrhundert, 1900 bis 1959, 60er, 70er, 80er und 90er Jahre

1820    wurde der letzte Ordenspriester pensioniert und ein Weltpriester Hw.H. Anton Kerschbaumer übernimmt die Pfarre. 
1827    Der Geometer Anton Parea legt die erste Katastralmappe für die Katastralgemeinden Baldramsdorf und Gschieß an.
1849    Hochwasser! - Die Schwaiger Draubrücke wird zum Teil, die Gschießer Draubrücke ganz weggerissen.
1850    In Faschendorf wurden zwei Römersteine gefunden und von Fürst Alphons Gabriel v. Portia in seine Burg nach Spittal gebracht und am Gebäude knapp über dem Boden eingemauert. Die Römersteine sind zwei Reliefplatten mit guter Ausführung, in zwei runden Rahmen die Büste des Sommers und des Herbstes. Sie gehörten einem römischen Grabhaus an.
1851   Bürgermeisterämter werden errichtet. Baldramsdorf wird eine selbständige Gemeinde.
1. Bürgermeister Josef Lampersberger vlg. Hanselebauer aus Faschendorf. (1851 - 1861)
 
1861    Die Gemeinde Baldramsdorf wird mit der Großgemeinde Spittal vereinigt. 
1882    Große Überschwemmung. Baldramsdorf war eine Woche von Spittal abgeschlossen, da die „Draubrüggen“ weggerissen war. Die Wildbäche brachten viel Schotter und Geröll. 
 
1884    Kirchturmbrand: „2. Oktober - 18:45 Uhr. In der Streuhütte bei vlg. Riepl bricht ein Feuer aus, dass in kürzester Zeit das anliegende Meierei- und Wohngebäude des Michael Feichter vlg. Meßnerpeter und den Kirchturm ergreift. In wenigen Minuten stand der hölzerne Kirchturm in Flammen, die Glocken träufelten und stürzten zu Boden. Die Feuerwehr von Spittal unter der Leitung des Herrn von Grebmer erschien in Anbetracht der Entfernung und des schlechten Weges in unglaublich schneller Zeit.
Der k.k. Bezirkshauptmann und der k.k. Bezirksarzt erschienen am Brandplatz.“ 
 
1885    Mit dem Bau des neuen Turmes wird begonnen. Der Bau wird im selben Jahr fertiggestellt.
Im September - Weihe des neuen Kirchturmes und der 3 neuen Glocken. Michael Kleinsasser, Besitzer der Michelebauerhube zu Baldramsdorf, vergoldet unentgeltlich das Turmkreuz. Von ihm stammt auch der Entwurf für den neuen Kirchturm. Ein heimischer Künstler - zahlreiche Zeichnungen und Gemälde sind im Privatbesitz des H.Hans Kleinsasser in Baldramsdorf. 
 
1903    Große Überschwemmung in Oberkärnten. Die Wildbäche der Gemeinde traten aus dem Flußbett und überschwemmten die anliegenden Wiesen und Felder. In Baldramsdorf brachte der Bach die Schule und den Pfarrhof in Gefahr. Der Schulgarten wurde vernichtet.
 
1910    Der Rinderbestand in unserer Gemeinde ist in erschreckender Weise von der Maul- und Klauenseuche befallen, berichtet die Schulchronik. Da die Bauern das Seuchenvieh verheimlichen, müssen die veterinärpolizeilichen Maßnahmen erzwungen werden. Die Schule ist deshalb vom 27. November bis 2. Jänner 1911 (volle 6 Wochen) gesperrt. 
 
1930    Münzfund in Gschieß: Im April wurde auf dem Besitz des Florian Ebenberger vlg. Gasteiger, bei Erdarbeiten ein Münzschatz gehoben. Die 3589 Silberstücke (aus der Zeit 1233) waren in einem ungefähr 25 cm hohen flaschenartigen Tongefäß derart gelagert, daß die 3 Silberbarren im Gewicht von 318.45 g, 214.62 g und 89 g obenauf zu liegen kamen. Der Schatz von Gschieß ist durch diese zum erstenmal in Kärnten beobachteten Barren von hohem wissenschaftlichen Interesse. 
 
1949    27. Mai - Eröffnung der neuen SCHWAIGER DRAUBRÜCKE. (78 m lang) Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte von der Stadtgemeinde Spittal und der Gemeinde Baldramsdorf. Die Anteilskosten unserer Gemeinde betragen S 105.000,--. 
 
1953    19. April - Drei junge Lehrer: Karl Posch, Josef Odrei und Werner Florian gründeten die Dorfgemeinschaft Baldramsdorf.
Die Gemeinschaft umfaßte 54 Mitglieder in den Gruppen:
Gemischter Chor - Theater - Schuhplatteln - Volkstanz. 
 
1955    In der Sitzung vom 17. Feber beschließt der Gemeinderat den Bau eines Gemeinschaftshauses in Baldramsdorf.
26. Juni: Gemeindebürgerversammlung im Gartenheim - Bau eines Gemeinschaftshauses. Nach Vorstellung der Gemeindevertreter sollen die Gemeindebürger beim Bau des Hauses ihr Schärflein beitragen
Bürgermeister Franz Amlacher, das Vorstandsmitglied Johann Lampersberger und die Gemeinderäte Ferdinand Brunner und Josef Aztmann erklären sich bereit, für eine Sammlung - Holz und Geld - zur Verfügung zu stellen. Weiters werden die Gemeindebürger aufgerufen - freiwillige, unentgeltliche Arbeit beim Bau des Hauses zu tätigen. Der Erfolg war mäßig.  
1966    800 - Jahr - Feier - Baldramsdorf, mit Wappenverleihung Das Programm erstreckte sich von 07. bis 14. August. 
 
1979    Erschließung des Goldecks durch eine Straße. Zwei Varianten wurden für die zusätzliche Erschließung des Goldecks ausgearbeitet:
Rosenheim - Goldeck und Zlan - Goldeck.
Von der Kärntner Bergbahnen AG Klagenfurt wird für die zusätzliche Goldeckerschließung die Variante Zlan - Goldeck als realistische Möglichkeit betrachtet. Eine Resolution der Gemeinde, in der die Kärntner Bergbahnen AG ersucht wird, die geplante Straßenverbindung Rosenheim - Goldeck nochmals zu überprüfen und zu realisieren, änderte nichts an der Entscheidung, das Goldeck mit einer Straße von Zlan aus zu erschließen. 
 
1982    16. Oktober - Eröffnung des Turnsaales: Mit einem Kostenaufwand von rd. 7 Millionen Schilling wurde in einer Bauzeit von 3 Jahren ein Turnsaal errichtet und durch Herrn LH Wagner seiner Bestimmung übergeben. Unter der Bauaufsicht des Baudienstes Spittal arbeiteten 18 Firmen. Die Feierstunde wurde von der Spielgruppe der Volksschule, dem Chor der Volksschule, dem Chor der Dorfgemeinschaft und der Stadtkapelle Spittal umrahmt. 
 
1988    Eine Untersuchung des Wassers im Goldbrunnteich hat ergeben, daß die Qualität für Badezwecke nicht gegeben ist. Der Bürgermeister verordnet ein Badeverbot. 
 
1989    Im Sommer 1989 wurden frühmittelalterliche Gräber in Rosenheim mit 17 Skeletten und Grabbeigaben freigelegt. 
 
1990    - Gründung eines Großvereines SV Baldramsdorf. 
Sektionen: Fußball, Tennis, Asphaltschützen, Eishockey, Schach und Schi.

- Gemeindewasserversorgungsanlage Rosenheim fertiggestellt 
 
1995    Gemeindewasserversorgung - Baldramsdorf-Unterhaus - Erweiterung: Die Oberrauner und Sattlegger Quelle wurden mit je S 300.000,- angekauft. Die Rohrleitung wurde, um eventuellen Versorgungsschwierigkeiten vorzubeugen zum Hochbehälter frei am Waldboden verlegt. Am 4. August wurde das Wasser der beiden Quellen in den Hochbehälter eingeleitet.